Rund 300.000 Einwohner hat sie, auf etwa 700 Meter Höhe liegt sie: Valladolid, eine der historisch wichtigsten Städte Spaniens und Hauptstadt der Region Kastilien und León. Christoph Columbus ist hier gestorben, Philipp II. machte die Stadt – vor Madrid – zu seiner Residenz. Die Plaza Mayor wurde zum Vorbild für sämtliche zentralen Plätze nicht nur in Spanien, sondern ebenso in den Kolonien Mittel- und Südamerikas. Heute ist die Stadt Sitz einer der bedeutendsten Universitäten des Landes, und sie beherbergt mit dem Nationalmuseum für Skulptur eine der interessantesten Sammlungen neuzeitlicher Plastik. Kaum eine andere Stadt kann als so „typisch spanisch“ bezeichnet werden wie Valladolid.
Welche Kathedrale ist denn nun die schönste der Welt? Chartres, die klassische mit ihrer langen Geschichte, Amiens, die gewaltig große, oder Reims, die Krönungskirche der französischen Könige? Oder doch nicht eher eine der mächtig breiten englischen Kathedralen wie Salesbury oder der Riesenbau des Mailänder Domes? Zahlreiche Kunsthistoriker sind sich überraschend einig: Es ist die Kathedrale von León, gebaut nach dem Vorbild von Reims, aber genau ein Drittel kleiner und damit dem menschlichen Empfinden von Proportionen und Dimensionen angemessener. Außerdem haben sich – außer in Chartres – nirgendwo die originalen Fenster aus dem hohen Mittelalter so vollständig erhalten wie hier. Hinzu kommt die romanische Basilika San Isidoro mit ihren großartigen Malereien, die ihr zum Titel der „Sixtinischen Kapelle der Romanik“ verholfen haben. Hier soll nach Ansicht einiger „Experten“ sogar der Heilige Gral aufbewahrt werden. Doch neben all den Schätzen aus längst vergangenen Zeiten sollte man das rege Leben und Treiben auf dem großen Marktplatz und vor allem in den zahllosen Gaststätten und Bars nicht übersehen. Dafür werden allerdings schon die stets freundlichen und aufgeschlossenen Menschen sorgen!